Donnerstag, 12. August 2010

Das Dunkel

Das Zimmer

Aus irgendeinem Grund, aus irgendeiner Ahnung heraus wusste ich, dass dieser Weg nicht der letzte sein wird den ich zu gehen habe. völlige Dunkelheit umgibt mich – tick, tack, tick, tack...

„And I find it kind of funny
I find it kind of sad
The dreams in which I'm dying
Are the best I've ever had
I find it hard to tell you
I find it hard to take
When people run in circles it's a very, very
Mad world
Mad world.... „

Ja, verrückte Welt, dieser Song. Keiner kann wirklich sagen was in dieser dunklen Welt vor sich geht. Mich zumindest hat der Radio Wecker aus diesem Traum gerissen. Dieser Traum, diese Träume, sie sind wiederkehrend und so real als wären sie „Die Realität“ und mein Leben ist der Traum. Aber ich erwache nicht aus meinem Leben, ich lege mich schlafen und Träume.

Ich strecke mich in meinem Bett, die Decke liegt Meilenweit von mir fern, so kommt es mir zumindest vor, und mein Schädel brummt. Ich sehe alles noch etwas verschwommen, aber das wird sich ändern so bald ich an der Bettkante sitze. Es ist ziemlich kalt dafür das wir Sommer haben, aber vielleicht liegt es auch daran, dass es einem nach dem aufwachen immer kälter vorkommt als es eigentlich ist. Ich setze mich auf, noch ein wenig schwindelig weil die Bewegung wohl zu hastig war, doch ich sitze. Meine Füße berühren den kalten Laminatboden, „verdammte Scheiße“, der ist wirklich kalt. Schon sechs Uhr Dreißig und noch immer dunkel dort draußen, aber ich werde es erstmal so hinnehmen. Ich schalte meine Nachttischlampe ein, ein hässliches Ding, weiß und ein Lampenschirm aus Omas guten Zeiten - mindestens dreißig Jahre alt, immerhin merkt man das nur anhand ihrer Form, für ihr alter ist sie noch ganz gut in Schuss und sie funktioniert, noch.

Etwas verwundert doch noch etwas in Trance stehe ich auf und sehe mich kurz um, alles an seinem Platz so weit ich das, so kurz nach dem aufwachen beurteilen kann. Der kleine Schlafraum kommt mir Morgens immer noch kleiner vor als er eigentlich schon ist. Vielleicht liegt es aber auch nur an der Weißstammpalme, welche auf einem kleinen braunen Schemel steht, direkt neben der hell braunen Holztür, die von meinem Schlafraum ins Bad führt. Aber eigentlich werden diese Pflanzen nicht so groß, ganz im Gegenteil es ist ja nur eine Zimmerpflanze.

So langsam wache ich auf, es mag nur eine Minute gedauert haben, aber mein Weg führt direkt zum Bad, vorbei an der Wand links von mir, an der ein schwarz-brauner Kleiderschrank steht, der in der Mitte einen Spiegel hat in dem ich mich kurz sehe. Ich bewege mich langsam auf die Tür zum Bad zu und dann plötzlich geht das Licht aus. „verdammter Mist! - dass gibt es doch nicht!“ „Mad World, mad World...“, ich taste mich langsam vorwärts, etwas kitzelt meine Hand, hier bin ich richtig, dass müssen die Blätter der kleinen Palme sein, noch ein Stückchen weiter, ich öffne die Tür zum Bad, fahre mit der Hand den Türrahmen links entlang bis hin zur Wand, streiche mit der Hand über das raue Material der Tapete bis ich den Schalter für das Licht im Bad finde, ich lege ihn um. Das Licht scheint aus dem Bad heraus in den kleinen Schlafraum.

Als ich mich umdrehe, sehe ich einen Schatten, meinen Schatten welcher mein komplettes Zimmer, mein Bett in eine dunkle und schwarze Silhouette hüllt und da war sie auf einmal, sie sitzt auf meinem Bett und sieht mich an, es ist die Frau aus meinem Traum – aber wie kann das sein und wieso ist sie in meiner Wohnung, in meinem Zimmer?

Träume ich etwa noch?

Sie sieht mich an und spricht drei klare einprägende Worte : „Er Sieht Dich!“

Fortsetzung folgt...